Als Modellbauer, Bastler und Modellbahner, war ich lange auf der Suche nach einem gescheiten 3D Drucker zu einem guten Preis-& Leistungsverhältnis. Nach langer Recherche und Gesprächen mit Freunden, die auch schon 3D Drucker besitzen, hab ich mich dann für den Creality Ender-3 V2 entschieden. Hier mein Erfahrungsbericht.
Hinweis: Dieses Produkt hab ich mir selbst gekauft und nicht gesponsert bekommen!
Verpackung
Die Teile kommen gut verpackt im schlichten Karton mit Schaumstoffpolsterung, nichts wackelte hier und es war schon etwas Mühe nötig, die Teile aus der Schaumstoffform zu bekommen.
Handbuch & Aufbau
Nach dem Auspacken und dem sortieren der Teile, ging es direkt an den Aufbau. Alle Tüten mit Schrauben sind sehr gut beschriftet was im späteren Bauverlauf enorm wichtig ist. Das gedruckte Handbuch liegt in englischer Sprache vor. Eine deutsche Übersetzung, findet sich im Internet, hilfreich wenn man an manchen englischen Wörtern oder Erklärungen scheitert.
Der Aufbau ist erstaunlich einfach, sogar entsprechendes Werkzeug für die verschiedenen Schrauben liegt bei. Acht geben musste ich nur bei den Aluminium-Profilteilen da die Kanten wirklich sehr scharfkantig sind, diese werden aber im letzten Bauschritt verkleidet. Mit dem Aufbau, war ich keine 2 Stunden beschäftigt, wichtige Teile sind vormontiert und die einzigen schwierigen Stellen waren gut im Handbuch erklärt, bissel Hirnschmalz war aber schon nötig. Alles in allem, hat sich seit den ersten Druckerbausätzen echt viel getan und auch unerfahrene Bastler sollten den Aufbau hinbekommen.
Inbetriebname
Die Inbetriebnahme war dann schon etwas komplizierter. Hier hab ich mir im Internet einige Videos angeschaut, um die Kalibrierung zu verstehen. Erstmal bringt man den Druckkopf mit Düse auf die “Home”-Position, dafür gibt es im tollen Bedienmenü einen Button.
Danach nimmt man ein normales 80g Papierblatt und versucht dieses unter die Druckdüse zu bekommen durch das verstellen der Nivellierräder unter der Druckplattform. Danach den Stepper deaktivieren und jede Ecke durch verschieben der Druckplattform und des Druckkopf auf gleiche Weise ausrichten. Die Düse darf dabei nicht an der Glasplatte auf dem Druckbett kratzen. Das Papier darf nur leicht an der Druckdüse kratzen, dann ist es perfekt ausgerichtet.
Nachdem dieser Schritt erledigt ist, muss der Heizvorgang gestartet werden. Beigelegt sind ein paar Meter PLA-Filament, also muss auch im Menü “PLA vorheizen” gewählt werden. Sobald der Drucker auf Betriebstemperatur ist (Standard 200°C im Druckkopf, 60°C Druckbett), kann das Filament eingeführt werden. Hier zeigt sich die allergrößte Schwäche des Druckers. Die Einführung es nämlich fummelig. Man muss die Klammer an der Einführung nach hinten drücken und das Filament zwischen zwei Rädern durchführen und exakt in ein winziges Loch stecken das dann in ein Schlauch führt der mit dem Druckkopf verbunden ist. das Filament muss vorher mit der beigelegten Zangen in einem spitzen Winkel angeschnitten werden und dann hilft nur Geduld und ein spitzer Gegenstand um das Filament in eben dieses kleine Loch einzufädeln.
Druck
Nach dem das Filament leicht aus der Düse quillt, kann es losgehen. Druckdatei von der MicroSD laden und los gehts. An den ersten Schichten, zeigt sich wie gut ich den Drucker kalibriert hab. Den ersten Druck hab ich nach den ersten Schichten abgebrochen um zu schauen ob das Druckobjekt tatsächlich gut haftet und ich alles richtig gemacht hab. Da zeigte sich meine ersten Probleme – es haftete nicht richtig, da der Abstand der Düse zum Druckbett noch zu hoch war, bis ich dann, wie oben beschrieben, den Abstand zum Papier verringerte das es leicht beim Vorziehen an der Düse “kratzt”. Danach war jeder Druck erfolgreich.
Meine ersten Druckerzeugnisse war ein Anbauteil für den 3D Drucker selbst, um die Führung des Filament zu verbessern und zahlreiche Schienen und Teile für eine LEGO-Eisenbahn.
Das beigefügte PLA-Filament hab ich schnell durch anderes Filament ersetzt (GIANTARM PLA Filament 1.75mm, weiß), da die Ergebnisse damit deutlich besser sind. Die ersten gedruckten Teile mit dem beigelegten Filament sind nicht perfekt geworden.
Mein nächster Versuch, ist mit Holz-Filament. Dazu werde ich diesen Beitrag erweitern.
Software
Die beigefügte Software auf der MicroSD ist top. Nach der Installation wird die Software “Ultimaker Cura” auf die neuste Version aktualisiert. Auch hier empfiehlt es sich, Youtube Videos anzuschauen, um die Funktionsweise zu verstehen – besonders um zu verstehen, wie wichtig Unterstützungsstrukturen sind. In der Software, wird auch die Schichtstärke und Innenfüllung festgelegt. Je geringer die Schichtstärke oder je mehr Innenfüllung, desto länger wird die Druckzeit und je detaillierter oder auch stabiler wird das Druckerzeugnis.
Fazit
Ich bin absolut begeistert vom Creality Ender 3 V2. Was mich wirklich stört, ist die Filamentenzufuhr aber das Problem ist wenig tragisch. Mit ein bisschen Übung funktioniert es. Überzeugend sind nach korrekter Kalibrierung die Druckergebnisse. Für mich war das eine lohnende Investition und ich kann den Drucker absolut weiterempfehlen auch für Neueinsteiger.
Tipps
Mit der verbesserten Filamentenführung, schleift das Filament nicht mehr an der großen Gewindestange, wirklich eine große Verbesserung!
Mein Favorit-Filament in weiß mit perfekten Halt an der Druckplatte.
Ein wirklich gutes Holzfilament – dabei handelt es sich um PLA mit Holzzusatz.
Technische Daten:
Produktarten: | 3D Drucker |
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Aufbau: | Bausatz |
Drucktechnologie: | FFF – FDM – LPD |
Druckerdisplay: | LCD – Display |
Unterstütze Betriebssysteme: | Windows (7 +), macOS X (10.7 +) |
Extrudertyp: | Bowden Extruder |
Extruderanzahl: | Single |
Schnittstellen: | SD – Karte, Micro-USB Anschluss |
Unterstützte Formate (Slicer): | STL, OBJ |
Beheizte Bauplatte: | Ja |
Filamentdurchmesser: | 1,75 mm |
Bauraum [LxBxH]: | 220 x 220 x 250 mm |
min. Layerhöhe: | 100 µm |