Xiaomi gehört inzwischen zu einigen der wenigen Unternehmen, die in den letzten Jahren mit interessanten Neuentwicklungen auf dem Markt kamen wie unter anderem das fast randlose Display der ersten MIX-Generation. Sogar große Unternehmen, wie Apple oder Samsung nahmen dies als Inspiration für ihre neuen Smartphone-Serien und nahmen keine Vorreiterstellung ein.
Ende vergangenen Jahres, kam nun der Nachfolger, das Mix 2 auf dem Markt mit zahlreichen Verbesserungen – wir haben ein Gerät vom Onlineshop TradingShenzhen erhalten, und wollen euch dies näher vorstellen.
Aussehen und Verarbeitung
Xiaomi blieb seinen Designschema treu. Ausgeliefert wird das Smartphone in einem schlichten aber edlen Karton der neben dem Smartphone, auch eine schwarze, matten Schutzhülle, SIM-Dorn, Ladekabel mit Netzteil und ein Adapter von USB-Type C auf Klinkenstecker beiliegt.
Die Rückseite besteht aus Keramik mit einer Klavierlack-Optik auf hochglanz poliert. Das sieht nicht nur edel aus, zieht auch Fingerabdrücke magisch an. Auf der Rückseite, ist oben mittig die Optik der Kamera untergebracht, die leicht hervorragt und mit einem goldenen Rahmen versehen ist, daneben der DualBlitz und darunter der Fingerabdruck-Sensor.
Der Rahmen besteht aus Aluminium und weißt nur zur Rückseite eine kleine Trennstelle hin zur Keramikoberfläche sowie zum Display auf der Vorderseite auf. Die Übergänge sind sehr gut verarbeitet ohne Ecken und Kanten. An der rechten Seite, befindet sicher oberhalb die Lautstärkewippe aus Aluminiumtasten sowie darunter der Ein- &/Ausschalter. Die Tasten haben einen festen Druckpunkt und wackeln nicht. An der linken Seite, ist der Slot für die DualSim untergebracht, der mit Hilfe des SIM-Dorns geöffnet werden kann. Eine Mikro-SD Karte kann nicht verwendet werden. Am oberen Rand, ist der Einlass des geräuschreduzierenden Mikrofons, eine Infrarot-Schnittstelle wie bei den günstigen Xiaomi-Geräten fehlt, sehr schade! Am unter Rand, ist wie üblich mittig der USB-Type C Anschluss sowie links und rechts daneben die Auslässe für die Lautsprecher.
Auf der Vorderseite, ist natürlich das fast randlose Display mit einer Diagonale von 5,99 Zoll untergebracht. Vom Display bis zur äußersten Kante des Randes sind es 4mm an der linken und rechten Seite, oben 5mm da hier der Telefonlautsprecher untergebracht ist und unten 11mm. Der untere Rand ist nicht berührungsempfindlich, beinhaltet aber die Front-Kamera oder Selfie-Kamera genannt. Hiermit folgt Xiaomi dem Vorgänger wobei der Rand etwas stärker hervor sticht.
Die Maße des Xiaomi Mi Mix 2 sind überaus kompakt: 151.8 x 75.5 x 7.7 m
Display
Das 5,99 Zoll große IPS LCD Display, löst mit einer Auflösung von 1080×2160 Pixel (~ 403 ppi Dichte) auf und folgt den Trend des 18:9 Verhältnis. Das Display stellt Farben natürlich dar, ist aber auch in der hellsten Einstellung etwas Dunkler als andere Smartphone-Modelle, das stört vor allem bei direkten Sonnenschein. Generell macht das Display einen guten Eindruck, es gibt keine sichtbaren Lichthöfe und Druckstellen durch das Gehäuse. Geschützt wird es durch Corning Gorilla Glass 4. Unser Testgerät ging schon durch mehrere Redaktionen und das Display wies deutlich sichtbare Kratzer auf.
Betriebssystem, Hardware & Performance
Xiaomi setzt bei seinen Geräten meist auf hochwertigen Prozessoren aus dem Hause Qualcomm. So kommt auch bei Mi Mix 2, das aktuelle Flagship, der Qualcomm MSM8998 Snapdragon 835 zum Einsatz. Dieser Prozessor zählt zu den Leistungsstärksten im mobilen Bereich. Der Prozessor ist ein Octa-core (8 Kerne) die sich in zwei Cluster aufteilen::4x 2,45 GHz Kryo & 4x 1,9 GHz Kryo. Zur Seite steht die Adreno 540 GPU die für ordentlich Rums in Spielen sorgt. Somit schafft das Gerät im 3D Mark Sling-Shot Extreme Benchmark 3741 (OpenGL ES 3.1) und 2815 (Sling Shot Extreme Vulkan) Punkte. Damit landet es auf Platz 7 der besten Geräte hinter dem Google Pixel 2 XL. Getestet wurde es unter der neusten Android 8 Version. Wahlweise gibt es das Mi Mix 2 mit 8 GB RAM (LPDDR4X) oder 6 GB RAM (LPDDR4X). Als interner Speicher gibt es 64GB/128GB/256 GB – für unseren Test stand die 6GB RAM/64GB Version des Mi Mix 2 zur Verfügung. Der Arbeitsspeicher ist ordentlich flott, dank LPDDR4X und der interne Speicher erreicht eine Lesegeschwindigkeit von 486,15MB/s sowie beim Schreiben 147,62MB/s. Den Speicher zu erweitern via MicroSD Karte ist nicht möglich!
Ergebnis 3D Mark & PC Mark:
Antutu Benchmark Ergebnis:
Zu unserem Testzeitpunkt, war vorinstalliert die angepasste Android 7.1.1 Version mit dem Namen MIUI 9 (global Version). Im Testzeitraum konnten ich auf die Beta mit Android 8.0 Updaten, Xiaomi ist sehr bemüht, Sicherheitsupdates für seine Geräte schnell nach zu Liefern und wenn möglich, auf die höchstmögliche Android-Version zu wechseln. Sehr vorbildlich!
Mit dem genannten Hardewarespecs, läuft das Gerät extrem flüssig – zu keinem Zeitpunkt gab es irgendwelche Aussetzer und wir konnten schnell zwischen verschiedene Apps hin und her wechseln. Für Freunde von Hardware-intensiven Spielen kann man nur sagen, dies ist das perfekte Gerät zum Daddeln. Hier sind aktuelle und kommende Spiele flüssig lauffähig, das Mi Mix 2 bietet genug Leistungsreserven und taktet auch bei hoher Wärmebelastung nicht übermäßig herunter. Das Kühlkonzept ist von Xiaomi gut durchdacht trotz der sehr geringen Bauhöhe von 7,7mm.
Kamera
Das erste Mi Mix war in dieser Hinsicht, leider ein Flop, die Kamera taugte einfach nichts. Diesmal, das kann man vorab sagen, hat es Xiaomi etwas besser hinbekommen. Hier kommt für die Rückkamera ein Sensor aus dem Hause Sony, der IMX386 mit 12 MP und einer Offenblende von f2.0 zum Einsatz. Der Sensor zählt nicht zu den besten, wird aber gerne von Xiaomi eingesetzt. Unter guten Lichtbedingungen, sind schöne Aufnahmen möglich bei Dämmerung oder Laternenlicht sollte ein Stativ zum Einsatz kommen. Dank dem Profi-Modus, könnt ihr die Belichtungszeit und ISO-Wert manuell festlegen und so Langzeitbelichtungen bis zu 30 Sekunden umsetzen. Dann sind auch tolle Fotos bei Nacht möglich.
Für alle die noch mehr aus der Kamera heraus holen wollen, lohnt sich ein Blick auf die Google Pixels HDR+ Kamera-App. Dank des verbauten Qualcomm Prozessors, lassen sich mit der HDR+ Funktion tolle Bilder aufnehmen, sei es am Tage oder in dunklen Situationen. Dazu greift die App auf den Bildprozessor der schon vorm eigentlichen auslösen, Fotos erstellt die dann als ein Foto verarbeitet werden. Dadurch sind Fotos besonders rauscharm und holen aus dunklen Bereichen noch mehr Licht heraus, sodass die aufgenommene Szene deutlich schöner wirkt, als mit der normalen Bildfunktion. Hierzu muss das Xiaomi Mi Mix2 gerootet sein.
Tageslicht-Aufnahmen:
Low-Light Situationen:
Die Selfie-Kamera löst mit 5 Megapixel f2.0 aus, die Bilder gehen in Ordnung, sind aber keine große Schönheit. Die Fotoapp weist darauf hin dass, das Smartphone gedreht werden muss, da die Kamera am unteren Displayrand zu finden ist.
Empfang & Verbindungen
Xiaomi-Geräte konnten bis vor einiger zeit, nicht mit den LTE Bändern in Deutschland umgehen, inzwischen hat sich diese Einstellung geändert und der Hersteller nimmt inzwischen eine Vorbildfunktion ein. Auch beim Mi Mix 2, lässt Xiaomi keine wünsche offen, so sind alle wichtigen LTE Bänder mit am Board (Band 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/27/28/29/30). Im Test, stellte sich das Gerät als überaus Netzstabil heraus, als O2 Kunde sind wir auch in der Großstadt nicht immer im Vorteil und müssen uns oft manuell ins 4G Netz einwählen, das Problem hatten wir beim Mi Mix 2 nicht.
Was mich nicht überzeugen konnte, ist die Soundqualität beim Telefonieren. Trotz höchster Lautstärke, sind Stimmen sehr Leise. Hier hätte Xiaomi deutlich mehr raus holen können. Die Sprachqualität im Allgemeinen ist sehr gut, mein Gesprächspartner konnte mich gut und deutlich verstehen.
Das verbaute WLAN Modul unterstützt sämtliche modernen Standards (802.11a/b/g/n/ac, 2.4/5G Wi-Fi) und ist somit auf der Höhe der Zeit.
Im Testzeitraum nutzten ich das Telefon oft zum Navigieren, das sollte für ein modernes Smartphone kein Problem darstellen – auch das meistert das Xiaomi Mi Mix 2 dank Unterstützung von GPS/AGPS/GLONASS/BeiDou problemlos. Die Verbindung zu den Satelliten erfolgte zügig – auch indoor in nähe eines Fensters oder im Zug ging reibungslos.
Xiaomi integriert auch als einer der wenigen Hersteller den neuen Bluetooth-Standard 5.0 mit erhöhter Reichweite und schnellerer Anbindung. Natürlich auch abwärtskompatibel. Weitere Sensoren sind NFC, Kompass / Magnetometer, Näherungssensor, Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor, Gyroskop, Barometer. Zu unserem bedauern, fehlt ein Infrarot-Sensor. Diesen fanden wir bei anderen Xiaomi-Geräten Klasse, dank der Mi Remote App zum Bedienen von Fernseher, Musikanlage und mehr.
Sound / Akustik
Die Stereo-Lautsprecher sorgen für einen sehr guten Klang, besonders Höhen kommen sehr klar und sauber rüber, bei Tiefen/Bässen schwächelt das Mi Mix 2 deutlich aber noch erträglicher als bei vielen anderen Geräten. Die Lautsprecher liegen somit über dem Durchschnitt. Ein 3.5mm Klinkenanschluss fehlt, für den Musikgenuss wurde ein USB-C Adapter auf Klinke beigelegt.
Ein absolutes NoGo ist das Mikrofon für Audioaufnahmen. Stimmen sind dumpf als würden wir Unterwasser-Tonaufnahmen machen.
Stromversorgung / Akku
Der 3400 mAh Akku reicht locker für einen Arbeitstag als Viel-Nutzer, dank Quick-Charge 3.0 ist das Telefon nach etwa 1 h 20 min wieder aufgeladen. Die Screen-On-Time variiert stark von den installierten Apps. Mit installierten Facebook, Messenger, Whatsapp lag die Zeit bei knapp 6-7h.
Schnurloses Laden wird nicht unterstützt.