In der Woche vom 20 – 23.02.2017 verweilte ich, zusammen mit meiner Fotofreundin Sandra, in der wunderschönen Stadt Dresden sowie der sächsischen Schweiz. Ziel war es, neue Fotos für unsere Instagram-Accounts und Fotoblogs aufzunehmen und euch diese zu präsentieren. Der Februar ist dabei ein recht komplizierter Monat, kalt, nass und meist mit unsteten Witterungsbedingungen. Das hielt uns natürlich nicht von unserem Vorhaben ab und Herausforderungen sind immer gut.
Als Unterkunft, wählten wir das AO Hotel Dresden Hauptbahnhof, ein recht günstiges Hotel in Zentrumsnähe ohne viel tamtam – für einfache Übernachtungen mit bisschen Frühstück reicht das vollkommen aus. Das Wetter war, wie zu erwarten, wirklich schlecht. Der Himmel grau in grau, nur selten blinzelte die Sonne hervor und hin und wieder regnete es. Am ersten Tag ging es auch direkt ins Stadtzentrum mit den doch zahlreich vertretenen Sehenswürdigkeiten direkt in Elbnähe.
Dresden, eine Stadt mit bewegter Geschichte. Im 2. Weltkrieg fast vollständig den Erdboden gleich gemacht, ist es doch immer wieder erstaunlich wie schnell sie sich von diesen enormen Einschnitt erholt hat und zahlreiche Gebäudedenkmäler wieder hergerichtet wurden. Allen voran die Frauenkirchen. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 wurde sie im Feuersturm zerstört. Während des Kalten Krieges und der DDR, blieben ihre kläglichen Überreste als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung erhalten. Ab 1996 bis 2005 wurde sie mit Originalsteinen wieder aufgebaut und steht heute für alle, gegen Entrichtung eines Eintrittspreises, offen.
Das nur ein kleiner Ausschnitt aus der Geschichte Dresdens, der gut darstellt, wie motiviert ihre Einwohner sind auch wenn viele in letzter Zeit ihre düstere Vergangenheit vergessen haben…
Da für die kommenden Tage, erhöhter Wasserstand angesagt wurde, wollte ich schnellstmöglich mit Sandra zum Elbufer – solange dieser weiträumig begehbar ist und perfekt für einige Fotomotive ist. Vorbei am Residenzschloss, der Rüstkammer, dem Georgenbau über die Augustusbrücke bis zum Elbufer. Ein wunderschöner Weg mit so vielen tollen, historischen Gebäuden mit ihrer beeindruckenden Architektur. Vom Ufer aus, lässt sich gut die Dimension der Augustusbrücke einfangen, sie steht da wie ein bedrohlich wirkender Koloss – so viele Fluten hat sie schon überstanden auch wenn einige Teile heute abgesperrt oder behelfsmäßig abgestützt werden müssen.
Auf den ausgedehnten Rückweg, ging es zur Semperoper sowie dem Zwinger. Der Besuch im Winter ist eine Empfehlung für Fotografen, da die Stadt relativ leer ist und sich daher viele Motive ergeben ohne das ständig jemand vor die eigene Linse rennt. Natürlich sind wir auch hoch zum Aussichtspunkt auf der Frauenkirche um von oben einen Blick über Dresden zu bekommen – ein seeehr windiges Unterfangen 😀
Der erste Tag war schon wirklich toll, viele neue Eindrücke konnten wir sammeln, auch wenn das nicht mein erster Besuch der Stadt ist.
Für den zweiten Tag, planten wir eine Tour in die sächsische Schweiz. Auch für diesen Ausflug war das Wetter alles andere als optimal aber besser als für die kommenden Tage angesagt. Der Orkan “Stefan” war angekündigt der Windböhen bis 100-120km/h mitbringen sollte. Die Verbindung von Dresden Hauptbahnhof bis zum Kurort Rathen, ist einfach perfekt mit der S-Bahn-Linie 1 zu erreichen. Für 13,50€ gibt es eine Tageskarte für das komplette VVO Tarifgebiet, sodass auch ein abendlicher Ausflug mit anderen öffentlichen verkehrsmittel möglich ist.
Ausgangspunkt für den Ausflug ins Elbsandsteingebirge ist, wie oben genannt, der Kurort Rathen. Um die Elbe zur Überqueren, steht eine Fähre zur Verfügung die schon etwas ganz Besonderes ist. Sie ist eine sogenannte “Strömungsfähre” oder “Gierseilfähre” die ohne viel Energieaufwendung betrieben wird. Die Fähre wird dabei an einem Längseil gehalten, was ein abtreiben der Fähre verhindern soll. Durch das seitliche verstellen des Ruders, strömt das Wasser unterhalb des Fährkörpers und erzeugt dabei genug Querkraft um so die Fähre zu bewegen. Die Elbe hat solch eine gewaltige Kraft durch die schnelle Strömung um so ein System zur ermöglichen.
Die Hin- & Rückfahrt kostet p.P. 1,80€.
Unser erstes Ziel ist natürlich die weltbekannte Basteibrücke und den Aussichtspunkt. Für ungeübte Wanderer, kann der Weg schon sehr beschwerlich sein, gerade da noch nicht alles an Schnee & Eis weggetaut ist und auch für uns noch einige Überraschungen bereit hielt – dazu später mehr. Der Aufstieg erfolgt über Treppen und Naturwegen, vorbei an Abgründen und zahlreichen spektakulären Gesteinsformationen. Ein wirklich schöner Weg hinauf. Oben angekommen, erwartet uns ein sensationeller Ausblick über die sächsische Schweiz, der Elbe die sich entlang schlängelt und den zahlreich vertretenen Hügel. Unglaublich auch an einem so trüben Tag.
Oben am Aussichtspunkt angekommen, gab es einen kleinen Rückschlag. Der beliebte Aussichtspunkt mit Blick ins Elbtal und der Stadt Rathen, ist erst wenige Tage zuvor komplett für den Besucherverkehr gesperrt worden, da es zu Gesteinsabbrüchen und Auswaschungen gekommen ist und das betreten einfach zu gefährlich ist. Davon sind nur die letzten 10 Meter betroffen, was verschmerzbar ist.
Für den Rückweg, hatte ich was ganz besonderes geplant. Meiner Begleitung, wollte ich einen einmaligen, wunderschönen Weg zeigen, durch die “Schwedenlöcher” – einer engen Gesteinsformation die einen vermuten lässt, mitten im Urwald zu sein. Ich kannte den Weg schon von einer Sommertour von vor 2 Jahren. Dort ergaben sich die schönsten Fotos meiner letzten Tour. Leider war dieser Weg diesmal nicht ganz so “lockerleicht” wie ich ihn in Erinnerung hatte. Das Tauwetter hatte hier erst angefangen und verwandelte den kompletten Weg in einen gefährlichen Pfad, mit Eis, Wasserfällen, Bäume die den Weg versperrten und gefährlichen Abgründen, die zwar nicht hoch sind aber einen viele Sorgen bereiten konnten. Es war wie die Wanderung zum Schicksalsberg und ich hatte das schlechteste Gewissen meines Lebens, ich dachte, nach dem Weg wird mich Sandra hassen und nie wieder irgendwas mit mir unternehmen.
Wir beide hatten ziemlich viele Fluchanfälle, Wutausbrüche und ich dachte, irgendwann klatscht sie mir eine, denn ich ging davon aus, der Weg kann nur besser werden aber dem war nicht so – jeder Meter wurde schlimmer und schlimmer. Unterwegs trafen wir auf einige Wanderer mit Kinder – wobei da auch nur die Kinder ihren Spaß an dem Weg hatten….Wir beiden waren heilfroh, endlich wieder auf einen festen Weg zu laufen und ich ließ mich einige Meter von Sandra zurück fallen, so schnell wollte ich nicht wieder unter ihren Augen treten und ich versuchte die Landschaft auf mich wirken zu lassen, zusammen mit meiner Kamera.
Für alle die Zukünftig dort wandern möchten: Der Weg ist sensationell ABER: Festes Wanderschuhwerk und Wanderbekleidung ist GRUNDVORRAUSSETZUNG! Kinder sollten da nur unter Anleitung ihrer Eltern wandern und für Kinderwagen ist dieser Weg – egal zu welcher Jahreszeit – ungeeignet!
Was ganz besonderes ist auch der Stausee “Amselsee” der im Winter komplett abgelassen wird. Im Sommer können hier Ruderboote gemietet werden, im Winter ist dort nur ein schmaler Fluss da die Staumauer geöffnet ist.
Da wir beide aber fix und fertig waren, sind wir nach dem Abenteuerausflug zurück nach Dresden gefahren. Meine Sachen waren bis auf die Unterwäsche, pitschnass, da ich mich auf dem Weg durch die “Schwedenlöcher” hingepackt haben – das war wohl meine gerechte Strafe 😀 Um mein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen und Sandra noch einen schönen Abend zu bereiten, hab ich sie zum Essen in ein relativ gutes Chinarestaurant in der Nähe vom Hauptbahnhof eingeladen.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, einige noch fehlende Motive von Dresden einzufangen. Das Wetter verschlechterte sich stetig, sodass weite Ausflüge einfach nicht mehr möglich waren. Schade aber alles in allem, war der komplette Fotourlaub, wirklich schön und wir hatten viel Spaß.
Ich bedanke mich bei Sandra www.travelouswanderer.com für diese wirklich tolle Zeit und hoffe, dass sich in Zukunft ein erneuter Fotourlaub ergibt.